Abfallsammelfahrzeug mit Wasserstoff-Antrieb im Kreis Bergstraße
Kein Lärm, keine Abgase, keine klimaschädlichen Emissionen – alternative Antriebstechnik erreicht kommunale Abfallwirtschaft
Es ist leise, verursacht keine klimaschädlichen Emissionen und fährt mit Wasserstoff – unser neues Abfallsammelfahrzeug, das wir am 20. Juni 2024 in Betrieb genommen haben.
Beitrag für nachhaltige Mobilität und Klimaschutz
„Durch den Einsatz alternativer Antriebstechnik macht der ZAKB beim Klimaschutz den nächsten Schritt nach vorne und leistet ein Beitrag für mehr nachhaltige Mobilität“, erklärt Matthias Schimpf, ZAKB-Vorstandsvorsitzender. „Gerade bei Nutzfahrzeugen, aber auch bei Maschinen, gibt es noch großes Potenzial, das wir im Blick behalten sollten“, so Schimpf weiter. „Ich freue mich sehr über diesen weiteren Schritt zur Energiewende im Kreis Bergstraße. Für die Energiewende ist Wasserstoff ein Schlüsselelement, dessen Hochlauf wir als Kreis mit unserer Wasserstoff-Strategie in enger Zusammenarbeit mit unserer Wirtschaft und unseren Partnern wie dem ZAKB auch weiterhin begleiten und unterstützen werden“, sagt Landrat Christian Engelhardt.
Denn der Verkehrssektor ist ein wesentlicher Verursacher von Treibhausgasen. Auch unsere rund 50 Sammelfahrzeuge nehmen mit jährlich etwa einer Million zurückgelegten Kilometern eine zentrale Rolle bei den klimawirksamen Emissionen ein. Um den Ausstoß zu reduzieren und unsere langjährigen Bemühungen beim Klimaschutz auszuweiten, haben wir vom ZAKB ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das auch eine schrittweise anteilige Umstellung der Fahrzeugflotte auf alternative Antriebstechnik umfasst. Damit tragen wir als kommunaler Entsorger zudem der europäischen „Clean Vehicles Directive“ Rechnung, die Unternehmen verpflichtet, bei der Beschaffung neuer Fahrzeuge einen festgelegten Anteil „sauberer Fahrzeuge“ zu erwerben.
Erfahrung für die Zukunft sammeln
„Wir freuen uns darauf, neue Erfahrungen zu sammeln und sind gespannt, wie sich das Fahrzeug im Alltag auf den Touren durch den Kreis Bergstraße schlägt“, sagt Sascha Bocksnick, Geschäftsführer des ZAKB. Befüllt wird der LKW in Hirschberg, dort liegt die bislang einzige nächstgelegene Wasserstoff-Tankstelle zum Kreisgebiet. Die Reichweite des Fahrzeugs ist groß genug, um grundsätzlich alle ZAKB-Mitgliedskommunen anzufahren.
Von einem Regelbetrieb von „Wasserstoff-LKWs“ ist die Branche hingegen noch entfernt und auch die Kosten für die Fahrzeuge sind höher als bei den gängigen Modellen. Das Wasserstoff-Fahrzeug wird daher im Rahmen der Richtlinie über die Förderung von leichten und schweren Nutzfahrzeugen mit alternativen, klimaschonenden Antrieben und dazugehöriger Tank- und Ladeinfrastruktur (KsNI) mit insgesamt 476.000 Euro durch das Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Die Förderrichtlinie wird von der NOW GmbH koordiniert, Anträge werden durch das Bundesamt für Logistik und Mobilität bewilligt.
Technologiemix im Blick
Auch mit den Chancen der Elektromobilität hat sich der ZAKB in den letzten Jahren intensiv befasst, die auf dem Markt verfügbaren Produkte bewertet, einen möglichen Einsatz geprüft und einzelne elektrifizierte Fahrzeuge und Maschinen in Betrieb genommen. Dabei immer im Fokus: die Belastbarkeit und Verlässlichkeit der Produkte, um die kommunale Daseinsvorsorge sicherstellen zu können. Die größten Möglichkeiten bietet auch hier weiterhin die Nutzfahrzeug-Flotte. Der Zweckverband ist daher dem Förderaufruf „E-KOMMUNAL“ des Hessischen Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW) gefolgt und hat einen Förderantrag unter anderem für einen elektrifizierten Hoflader gestellt.